/14 Perspektiven 01.24 / Verband & Branche Eine Herausforderung: Frauen im Schreinerhandwerk Eine Umfrage vom August 2023 in Baden-Württemberg wirft weitere Fragen auf Eine Umfrage, die im August 2023 durchgeführt wurde, zeigt, dass der Frauenanteil im Handwerk zwar gewachsen, aber noch immer sehr gering ist. Die Umfrage wirft zudem die Frage auf, warum Frauen, die das Handwerk für sich entdeckt haben, langfristig nicht in ihrem Beruf bleiben. A n der Fachhochschule in Rottenburg am Ne ckar wird der Studiengang Holzwirtschaft angeboten; schon hier ist zu sehen, dass deutlich weniger Frauen als Männer sich dafür entschei den, Holzwirtschaft zu studieren. Im Studien gang von 2019 kamen hier 4 Frauen auf 20 Män ner. Bei Exkursionen konnte festgestellt werden, dass, wenn Frauen im Handwerk beschäftigt sind, dann häufig in der Verwaltung, nicht aber in der Produktion. Dies ist nur ein kleiner Ein blick, gewonnen aus eigenen Erfahrungen, die dennoch aufzeigen, dass die Holzbranche män nerdominiert und das weibliche Geschlecht un terrepräsentiert ist. und weiteren 12 mit einem Frauenanteil in Höhe von 50 %. Insgesamt ergibt sich, dass im Durch schnitt 2,21 Frauen auf 7,67 Männer pro Betrieb kommen. (Siehe Abbildung 1a, 1b) Die Mehrheit aller Befragten schätzt ein, mehr Bewerbungen von Männern als von Frauen zu er halten, ein bis vier mehr männliche als weibliche Bewerber wurden angegeben. Allerdings haben elf Inhaber:innen mitgeteilt, dass die Geschlech ter bei den Bewerbungseingängen gleichauf lie gen. Das zeigt, dass Frauen sich deutlich seltener für die Schreinerlehre bewerben. Gründe, warum dies so ist, müssen in weiteren Umfragen ermit telt werden. (Siehe dazu Abbildung 2) Dieser Thematik, abgegrenzt von gesamtge sellschaftlichen Tendenzen und Entwicklungen, gilt es näher auf den Grund zu gehen. Im Rahmen einer Online Umfrage, deren Ergebnisse in einer Bachelorarbeit aufbereitet sind, haben insgesamt 111 Inhaber:innen von Schreinerbetrieben in Ba denWürttemberg den Fragebogen komplett ausgefüllt. Dies führt zur Frage, welche Herausforderun gen sich in Bezug auf die Förderung der Frauen im Schreinerhandwerk ergeben. Am häufigsten wird die Antwort „Wenige Bewerberinnen“ angekreuzt. Dazu wären weitere Untersu chungen auf der Seite der Schüler:innen, Bewerber:innen und auch Gesell:innen interessant. Magdalena-Sophie Sand Da der Anteil an Frauen im Schreinerhandwerk gestiegen ist (Statistisches Bundesamt 2022b, S. 1), fokussiert sich die Umfrage nur auf diese Branche. Ziel der Umfrage war es, Meinungen und Einstellungen gegenüber Frauen, sowie deren Tätigkeiten in den Be trieben von den Inhaber:innen zu erfahren. Weiterhin wurden die Inhaber:innen zu der Herausforderung der weiblichen Nachwuchs förderung befragt. In Relation zu allen Mitarbeiter:innen von 31 der in der Befra gung enthaltenen Betrieben, liegt der Frauenanteil zwischen 16 % 25 %. Gefolgt von 13 Betrieben mit einem Frauenanteil von 33 % Insbesondere auch im Hinblick auf die Initiativen und Netzwer ke wie Girls´ Day, „Klischeefrei“ und das Siegel „Hier ist Hand werk auch Frauensache“. Demnach konnten 89 Inhaber:innen keine neuen Nachwuchskräfte durch die Initiativen rekrutieren. (vgl. Dia gramm 3) Ganze 37 Inhaber:innen erklären, keine Herausforderungen für die Förderung weiblicher Nachwuchskräfte zu sehen. Erst danach folgen Gründe wie die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf “ und „Frauen sind weniger belastbar“. (vgl. Abbildung 4) Dazu steht mehrmals unter dem Feld „Andere“ sinngemäß ähnlich dem Zitat: Anteil weibliche Mitarbeiter Anteil männliche Mitarbeiter 1a 1b g r e b m e t t r ü W - n e d a B k r e w d n a h r e n e r h c S d n a b r e v h c a f s e d n a L : i n e k fi a r G d n u o t o F